Geheime Chroniken des Nordens – Band III

Geheime Chroniken des Nordens – Band III
Geheime Chroniken des Nordens – Band IIINameGeheime Chroniken des Nordens – Band III
Type (Ingame)Auftragsobjekt
FamilyBook, Anecdota Septentrionalis
RarityRaritystrRaritystrRaritystr
DescriptionEine Schriftrolle von Remuria, die du unerwartet in den Ruinen gefunden hast. Ob ihre Inhalte der Wahrheit entsprechen, entzieht sich jeder Überprüfbarkeit.

Item Story

Nach all diesen Geschehnissen segelten wir weitere dreihundert Tage durch den endlosen Ozean, bis wir schließlich auf eine riesige Wand stießen, die inmitten des Ozeans aufragte und sich weit in den Himmel hinauf erstreckte, bis zu einem nicht mehr zu erkennenden Ort. An der Wand hingegen dicht an dicht unzählige Schatten, ohne Körper, ohne Muskeln, aber dennoch dazu fähig, ihre Form zu zeigen. Alle, die auf der Welt Lügen erzählen und auch in Büchern nicht die Wahrheit schreiben, werden nach ihrem Tod zur Strafe an diese Wand gehängt. Wer diese Wand errichtet hat und was dahinter liegt, ist auch mir unbekannt. Denn da ich in diesem Reisebericht nur die Wahrheit geschrieben habe, ist es mir einfach nicht möglich, näher an sie heranzukommen. Daraufhin ruderten wir rasch zurück und taten alles in unserer Macht Stehende, um von diesem Ort zu entkommen, in der Hoffnung, ihm nie wieder nahezukommen.

Gegen Abend kamen wir bei leichtem Wind und stiller See in die Nähe einer kleinen Insel. Da unsere Trinkwasservorräte nahezu erschöpft waren, gingen wir an Land, um dort Wasser zu beschaffen. Dabei stieg uns allen ein intensiver Wohlgeruch in die Nasen, der selbst mit den besten Duftessenzen aus Capitolium nicht zu vergleichen war. Es stellte sich heraus, dass diese Insel bewohnt war und dass die Bewohner sogar eine prächtige Stadt errichtet hatten, in der alles aus Gold war. Sie war von zwölf Mauern umgeben, die jeweils aus einer anderen Art von Edelstein bestanden. Die erste Mauer war aus Amethyst, die zweite aus lila Achat, die dritte aus Jadeit, die vierte aus roter Jade, die fünfte aus Jaspis, die sechste aus Topas, die siebte aus Rubin, die achte aus Karneol, die neunte aus Smaragd, die zehnte aus Chrysopras, die elfte aus Saphir und die zwölfte aus grüner Jade. Außerhalb der Mauern befand sich ein mehrere Hundert Meter breiter und mehrere Tausend Meter tiefer Stadtgraben, der nicht mit Wasser, sondern mit frischer Kuhmilch gefüllt war, und in dem bereits eingelegte Salzfische schwammen, die man einfach herausfischen und dann essen konnte.

Nahezu sämtliche Bewohner der Stadt waren Frauen. Jede von ihnen war elegant gekleidet und ihre Gesichter waren sowohl anmutig als auch jugendlich. Sie alle kamen zu uns und umarmten uns aus eigenen Stücken, um uns willkommen zu heißen. Die Insel wurde Amoria genannt, was angeblich Liebe bedeuten soll. Sie luden uns herzlich in ihre Häuser ein und sagten uns außerdem auch, dass sie uns unzählige Schätze schenken wollten, genug, um ganz Machimos damit zu kaufen. Insgeheim kam mir das merkwürdig vor, denn, von den Büchern des Ennius einmal abgesehen, wo würde man Fremde sonst mit einer so großen Gastfreundlichkeit empfangen? Doch meine Gefährten waren mit jenen klassischen Dramen vertraut und empfanden dies nicht als seltsam. So folgten sie ihnen in ihre Häuser. Mir blieb nur vorzutäuschen, dass ich ihre Gastfreundschaft annehmen würde, während ich heimlich einen Gegenstand aus der Kriegsbeute mitnahm, den mir die Einwohner von Solaris geschenkt hatten: eine Blasenmandarine. So gewappnet folgte ich einer von ihnen in ihr Haus. Ich blickte mich genau um und die Sache ging in der Tat nicht mit rechten Dingen zu, denn überall in dem Haus waren menschliche Knochen verstreut. Rasch zog ich die Blasenmandarine hervor und richtete sie auf die Frau, um sie dazu zu bringen, mir die Wahrheit zu sagen. Doch sie lachte nur, verwandelte sich im selben Augenblick in eine Wasserlache und verschwand.

Schnell rief ich all meine Gefährten zusammen und wir flüchteten auf unser Schiff zurück, wobei wir uns nicht einmal die Zeit nahmen, Trinkwasser mitzunehmen. Als wir dann zurückblickten, hatte sich dich Insel in Luft aufgelöst und dort, wo sie zuvor aus dem Wasser aufragte, erstreckte sich nur der endlose Ozean.

Wie es weitergeht, werdet ihr im nächsten Teil erfahren.

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