Geheime Chroniken des Nordens

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Geheime Chroniken des Nordens – Band I
Geheime Chroniken des Nordens – Band I3
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Book, Anecdota Septentrionalis
Geheime Chroniken des Nordens – Band II
Geheime Chroniken des Nordens – Band II3
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Book, Anecdota Septentrionalis
Geheime Chroniken des Nordens – Band III
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Geheime Chroniken des Nordens – Band I
Geheime Chroniken des Nordens – Band II
Geheime Chroniken des Nordens – Band III

Geheime Chroniken des Nordens – Band I

Geheime Chroniken des Nordens – Band I
Geheime Chroniken des Nordens – Band INameGeheime Chroniken des Nordens – Band I
Type (Ingame)Auftragsobjekt
FamilyBook, Anecdota Septentrionalis
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DescriptionEine Schriftrolle von Remuria, die du unerwartet in den Ruinen gefunden hast. Ob ihre Inhalte der Wahrheit entsprechen, entzieht sich jeder Überprüfbarkeit.
Seit jeher haben angesehene Dichter, Dramatiker und Historiker Gefallen daran gefunden, absurde Dinge zu schreiben und sie als wahre Erlebnisse auszugeben. Es handelt sich dabei offensichtlich um himmelschreiende Lügen, die man auf den ersten Blick durchschauen kann, und dennoch versehen sie sie mit großen Ausschmückungen und behaupten mit vorgetäuschter Ernsthaftigkeit, dass sie „alles mit eigenen Augen gesehen“ hätten und dass „jedes Wort wahr“ wäre, ganz so, als ob sie sich nicht um den Spott der Nachwelt scheren würden. So hat zum Beispiel Xanthus Talassii filius, in seinen Erlebnisberichten über die barbarischen Stämme des Nordens geschrieben, dass sie im Gebirge eine prächtige Stadt aus Glas und Platin errichtet hätten und dass sie ihren König als „Ritter“ bezeichnen würden. Außerdem hat er behauptet, dass sie zweiundsiebzig Legionen hätten, jede bestehend aus sechsundsechzigtausendsechshundert Mann und allesamt mit Waffen ausgestattet, die mit dem reinsten Quellwasser geschmiedet worden wären und die heller als der Kristall von Machimos leuchten würden. Doch in Wirklichkeit hat er Capitolium sein Leben lang nicht verlassen. Er hat wahrscheinlich noch nicht einmal Aale gesehen, von Barbaren gar nicht erst zu sprechen. Seine Geschichten lesen sich dennoch ganz interessant. Das hat meine Eitelkeit auf den Plan gerufen und ich finde, dass auch ich etwas schreiben sollte, um es der Nachwelt zu hinterlassen. Allerdings habe ich keinerlei erwähnenswerte Erlebnisse vorzuweisen und anders als jene angesehenen Persönlichkeiten wage ich auch nicht, irgendwelche Lügenmärchen zu fabrizieren und diese als „wahre Aufzeichnungen“ auszugeben. Also gestehe ich offen und ehrlich, dass das, was ich schreibe, völlig frei erfundene Fantastereien sind. Und wenn ich das so ungeschminkt eingestehe, denke ich, dass ich mich nicht als Betrüger beschimpfen lassen muss, nicht wahr?

Jedenfalls sind die Dinge, die ich im Folgenden niederschreibe, niemandem je zu Ohren gekommen und niemand hat sie je erlebt. Sie sind völlig aus der Luft gegriffene Lügen, deren Wahrheitsgehalt nicht über diese „Okeanidenritter“ hinausgehen. Ihr solltet ihnen also keinen Glauben schenken. Dann setzten wir die Segel und begannen unsere Reise, immerzu nach Norden, durch das Land der Barbaren, den Wind im Rücken. Unser Ziel war simpel – wir wollten das Ende des Ozeans sehen. Quinctilius zufolge befindet sich auf der hohen See in jeder Richtung ein unüberwindlicher Wasserfall. Das ist offensichtlich falsch: Hat der angesehene Iuvenalis nicht von einem „weit entfernten, nördlichen Königreich“ gesprochen? Doch je weiter wir nach Norden segelten, desto weniger Land gewahren wir. Anfangs waren da noch Archipele, doch dann sahen wir nur noch vereinzelte, kahle kleine Inseln. Nachdem wir einige weitere Tage gesegelt waren, waren auch diese verschwunden, übrig blieb nur der endlose Ozean. Nur gut, dass wir genügend Trinkwasser und Nahrung mitgebracht hatten, um nicht vor Durst und Hunger zu sterben.

So segelten wir neunundsiebzig Tage in einem fort ohne Land in Sicht. Wir hatten schon vor umzukehren, doch dann, am achtzigsten Tag, wurden wir mitten auf hoher See unerwartet angegriffen. Auf den Rücken riesiger Vögel reitend versperrte uns eine Gruppe von Banditen den Weg und forderte Kartoffeln von uns. Diese Vögel waren so groß, dass jede Feder an ihren Leibern so dick wie Säulen waren, die den Ozean trugen. Wir hatten keinerlei Chance zur Gegenwehr und uns blieb allein, auf die Knie zu fallen und zum Sebastos zu beten, dass er unsere Leben verschonen möge, und wir schworen, dass wir nie wieder auf solch vermessene Reisen gehen und abstruse Reiseberichte schreiben würden. Urplötzlich tauchte eine Gruppe von Kriegern auf den Rücken von Pummelrobben reitend aus dem Meer auf. Jede davon war so groß wie fünfzig Packtiere und am ganzen Körper mit einer Rüstung aus Kristallen, Drachenschuppen und Weißkohl gepanzert und sie bissen auf diese riesigen Vögel ein, sodass diese erbärmlich aufheulten und nach kurzer Zeit spurlos verschwanden.

Erst dann bemerkten wir, dass diese Krieger völlig anders aussahen als wir Menschen. Sie muteten vielmehr wie aufrecht gehende Drachenechsen an. Ihr Anführer musterte uns eine Weile lang mit seinen Augen, die ein sonderbares Licht ausstrahlten, und sagte dann mit förmlichen Worten: „Gäste, seid ihr Geschäftsreisende aus Serenum?“

Serenum war uns unbekannt, also sagten wir ihm einfach, dass wir Seefahrer aus Remuria wären und dass wir herausfinden wollten, was sich am Ende des Ozeans befindet.

Geheime Chroniken des Nordens – Band II

Geheime Chroniken des Nordens – Band II
Geheime Chroniken des Nordens – Band IINameGeheime Chroniken des Nordens – Band II
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DescriptionEine Schriftrolle von Remuria, die du unerwartet in den Ruinen gefunden hast. Ob ihre Inhalte der Wahrheit entsprechen, entzieht sich jeder Überprüfbarkeit.
Als er das gehörte hatte, lachte er lauthals auf, sodass sogar die Flosse auf seinem Rücken ins Flattern geriet, und er sagte, dass es auf dieser Welt keinen Ort namens „Remuria“ gäbe. Das alles seien doch Lügenmärchen, die die Barbaren im Süden fabriziert hätten. Sie hätten keine eigene Zivilisationsgeschichte und hätten sich deswegen ein solches Königreich ausgedacht, das in Wirklichkeit gar nicht existieren würde. Wir sagten ihm, dass wir Remurianer seien, doch er lachte noch lauter und fragte uns, ob wir glaubwürdige historische Materialien oder handfeste archäologische Beweise vorlegen könnten, um die Existenz Remurias nachzuweisen. Wir hatten keine Antwort darauf, doch er beruhigte uns, indem er sagte, dass diese sonderbaren Fantasien nicht gegen die Gesetze ihres Landes verstießen. Solange wir bei öffentlichen Anlässen keine Dämmerfrüchte verspeisten, würden wir weiterhin als die angesehensten Gäste des Königreichs von Solaris gelten. Er sagte ferner, dass wir nach unserer Aufmachung zu urteilen wahrscheinlich keine Spione der Rebellen, sondern Händler aus Hyperborea seien. Sein Königreich befände sich zurzeit in einem Bürgerkrieg und er hoffte, dass wir ihnen dabei helfen könnten, die Rebellen zu besiegen.

Wie sich herausstellte, war dieses Königreich namens Solaris technisch sehr fortgeschritten. Vor mehreren Jahrzehnten hatte ein Philosoph namens Lucilius eine Methode erfunden, mit der einige Menschen außergewöhnliche Fähigkeiten erlangen konnten, die weit über die von normalen Menschen hinausgingen. Der Preis dafür war jedoch, dass sich ihr Aussehen ebenfalls von dem anderer Menschen unterscheiden würde. Einige waren der Ansicht, dass dies die Reinheit der Menschheit beeinträchtigen würde und dass die Menschen mit besonderen Fähigkeiten entweder versklavt oder ausgerottet werden sollten. Als Folge davon kam es zu einem blutigen Krieg zwischen den beiden Seiten, bei dem es um das nackte Überleben ging.

Um ihm Trost zu spenden, sagte ich ihm, dass es diese Dinge schon seit jeher auf der Welt gäbe, dass ich ihm aus dem Stegreif zwanzig Theaterstücke mit genau diesem Thema nennen könnte und dass auch dies etwas wäre, das den kulturellen Reichtum von Remuria ausmache. Sogar Terentius von Pisculentum habe einerseits die Menschen als gleichberechtigte und starke Wesen gepriesen, während er andererseits geschrieben habe, dass nur ein Teil der Menschen von Geburt an über außergewöhnliche Fähigkeiten verfüge und dass diese die anderen Menschen unterwerfen und auslöschen sollten. Ich schlug vor, dass sie am besten keine Technik zur Veränderung der Menschheit erforschen sollten. Stattdessen sollten sie Technik zur Veränderung von Pummelrobben entwickeln, immerhin seien diese ja auch viel liebenswürdiger als Menschen. Er sagte, dass er meinen brillanten Rat in Betracht ziehen würde. Doch in diesem Moment sei die Vernichtung jener abscheulichen Verräter seine vordringlichste Aufgabe. Wenn wir willens wären zu helfen, dann würde er uns die mächtigsten königlichen Pummelrobben als Reittiere zur Verfügung stellen, um die dreizehn Legionen unter seinem Kommando, von denen jede eine Million Soldaten hatte, also insgesamt dreizehn Millionen Mann, anzuführen und den Rebellen in die Flanken zu fallen. Da er uns aus den Händen dieser Rebellen gerettet hatte, willigten wir ein.

Liebe Leser, alles, was ich oben niedergeschrieben habe, habe ich mit eigenen Augen gesehen und jedes Wort davon ist wahr. Was den sich anschließenden Krieg angeht, so ist dieser noch unglaublicher. Ich erinnere mich daran, dass der blinde Diener, der uns begleitete, Folgendes sang:

„Singe den Zorn, o Musiker, der Pummelrobben, ihn, der unnennbaren Jammer erregte!“

So kam es, dass die große Armee der Pummelrobben gleich einer lodernden, alles verschlingenden Flamme auszog und die Erde unter dem Donner ihrer Flossenschritte erbebte. Wir fanden uns auf einer weiten Ebene in einer Formation ein und die Offiziere beteten zu ihren Göttern, um Bögen zu spannen und einen Hund auf die Armee der Rebellen abzufeuern. Der Klang der silbernen Bögen war furchterregend. Doch auch die Armee der Rebellen wollte keine Schwäche zeigen und sie sandten fünf Millionen Riesen mit voller Bewaffnung in den Kampf. Diese Riesen waren von beispielloser Größe, noch um ein Vielfaches größer als die Golems, die der Sebastos mit eigener Hand erschaffen hatte. Es soll sich bei ihnen um Verstärkungstruppen gehandelt haben, die die Rebellen aus den Tiefen des Meeres herbeigerufen hatten. Obwohl diese Riesen je nur ein Auge hatten – eine durchaus normale Sache, immerhin waren die Riesen in den Aufzeichnungen von Pacuvius von derselben Gestalt – war ihre Sehkraft außergewöhnlich. Auf den Befehl des Anführers der Rebellenarmee hin begannen sie mit erschreckender Präzision, Blasenmandarinen auf unsere Stellungen zu schleudern. Beim Aufschlag auf den Boden explodierten diese Mandarinen und spuckten unzählige Blasen aus. Wer mit diesen Blasen in Berührung kam, wurde direkt in die Himmel getragen und flog bis zur Sonne. Das ist auch der Grund dafür, dass die Sonne und die Mandarinen eine ähnliche Farbe haben.

Was den Ausgang eines Krieges betrifft, so haben jene angesehenen Dramatiker von alters her nicht viele Worte verloren – sie wollten stets genügend Raum für die sich anschließenden Geschichten lassen. Und daher werde auch ich ihrer Tradition folgend diesen Teil einfach auslassen.

Geheime Chroniken des Nordens – Band III

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Geheime Chroniken des Nordens – Band IIINameGeheime Chroniken des Nordens – Band III
Type (Ingame)Auftragsobjekt
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DescriptionEine Schriftrolle von Remuria, die du unerwartet in den Ruinen gefunden hast. Ob ihre Inhalte der Wahrheit entsprechen, entzieht sich jeder Überprüfbarkeit.
Nach all diesen Geschehnissen segelten wir weitere dreihundert Tage durch den endlosen Ozean, bis wir schließlich auf eine riesige Wand stießen, die inmitten des Ozeans aufragte und sich weit in den Himmel hinauf erstreckte, bis zu einem nicht mehr zu erkennenden Ort. An der Wand hingegen dicht an dicht unzählige Schatten, ohne Körper, ohne Muskeln, aber dennoch dazu fähig, ihre Form zu zeigen. Alle, die auf der Welt Lügen erzählen und auch in Büchern nicht die Wahrheit schreiben, werden nach ihrem Tod zur Strafe an diese Wand gehängt. Wer diese Wand errichtet hat und was dahinter liegt, ist auch mir unbekannt. Denn da ich in diesem Reisebericht nur die Wahrheit geschrieben habe, ist es mir einfach nicht möglich, näher an sie heranzukommen. Daraufhin ruderten wir rasch zurück und taten alles in unserer Macht Stehende, um von diesem Ort zu entkommen, in der Hoffnung, ihm nie wieder nahezukommen.

Gegen Abend kamen wir bei leichtem Wind und stiller See in die Nähe einer kleinen Insel. Da unsere Trinkwasservorräte nahezu erschöpft waren, gingen wir an Land, um dort Wasser zu beschaffen. Dabei stieg uns allen ein intensiver Wohlgeruch in die Nasen, der selbst mit den besten Duftessenzen aus Capitolium nicht zu vergleichen war. Es stellte sich heraus, dass diese Insel bewohnt war und dass die Bewohner sogar eine prächtige Stadt errichtet hatten, in der alles aus Gold war. Sie war von zwölf Mauern umgeben, die jeweils aus einer anderen Art von Edelstein bestanden. Die erste Mauer war aus Amethyst, die zweite aus lila Achat, die dritte aus Jadeit, die vierte aus roter Jade, die fünfte aus Jaspis, die sechste aus Topas, die siebte aus Rubin, die achte aus Karneol, die neunte aus Smaragd, die zehnte aus Chrysopras, die elfte aus Saphir und die zwölfte aus grüner Jade. Außerhalb der Mauern befand sich ein mehrere Hundert Meter breiter und mehrere Tausend Meter tiefer Stadtgraben, der nicht mit Wasser, sondern mit frischer Kuhmilch gefüllt war, und in dem bereits eingelegte Salzfische schwammen, die man einfach herausfischen und dann essen konnte.

Nahezu sämtliche Bewohner der Stadt waren Frauen. Jede von ihnen war elegant gekleidet und ihre Gesichter waren sowohl anmutig als auch jugendlich. Sie alle kamen zu uns und umarmten uns aus eigenen Stücken, um uns willkommen zu heißen. Die Insel wurde Amoria genannt, was angeblich Liebe bedeuten soll. Sie luden uns herzlich in ihre Häuser ein und sagten uns außerdem auch, dass sie uns unzählige Schätze schenken wollten, genug, um ganz Machimos damit zu kaufen. Insgeheim kam mir das merkwürdig vor, denn, von den Büchern des Ennius einmal abgesehen, wo würde man Fremde sonst mit einer so großen Gastfreundlichkeit empfangen? Doch meine Gefährten waren mit jenen klassischen Dramen vertraut und empfanden dies nicht als seltsam. So folgten sie ihnen in ihre Häuser. Mir blieb nur vorzutäuschen, dass ich ihre Gastfreundschaft annehmen würde, während ich heimlich einen Gegenstand aus der Kriegsbeute mitnahm, den mir die Einwohner von Solaris geschenkt hatten: eine Blasenmandarine. So gewappnet folgte ich einer von ihnen in ihr Haus. Ich blickte mich genau um und die Sache ging in der Tat nicht mit rechten Dingen zu, denn überall in dem Haus waren menschliche Knochen verstreut. Rasch zog ich die Blasenmandarine hervor und richtete sie auf die Frau, um sie dazu zu bringen, mir die Wahrheit zu sagen. Doch sie lachte nur, verwandelte sich im selben Augenblick in eine Wasserlache und verschwand.

Schnell rief ich all meine Gefährten zusammen und wir flüchteten auf unser Schiff zurück, wobei wir uns nicht einmal die Zeit nahmen, Trinkwasser mitzunehmen. Als wir dann zurückblickten, hatte sich dich Insel in Luft aufgelöst und dort, wo sie zuvor aus dem Wasser aufragte, erstreckte sich nur der endlose Ozean.

Wie es weitergeht, werdet ihr im nächsten Teil erfahren.

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