Jueyun-Schriften – Wuwang

Jueyun-Schriften – Wuwang
Jueyun-Schriften – WuwangNameJueyun-Schriften – Wuwang
Type (Ingame)Auftragsobjekt
FamilyBook, Jueyun-Schriften
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DescriptionEine Sammlung von interessanten kurzen Erzählungen, die durch das Volk von Liyue gehen. Sie sind recht knapp und dennoch sehr beliebt unter den Menschen. In diesem Band geht es um die Ursprünge des Wuwang-Hangs.

Item Story

— Wuwang —
Versteckt zwischen den zerklüfteten Felsen im Norden des Qingce-Berges befindet sich eine Anhöhe mit dem Namen Wuwang-Hang. Es ist ein Ort, dessen Bedrohlichkeit fast schon spürbar ist, und um den sich viele Geschichten rund um übernatürliche Phänomene ranken.
In Liyue erzählt man sich, dass die Geister der Toten in den Wäldern am Wuwang-Hang ihr Unwesen treiben. Sie wandern im Umkreis des verfallenen Dorfes umher und zwischen den verdorrten Bäumen mit verrottendem Laub entlang, weil sie keine Erlösung von ihren im Leben unvollendeten Aufgaben finden. Diese ruhelosen Geister bringen ahnungslose Wanderer vom Weg ab und locken sie auf trügerische Bergpfade, wo auf sie ein Sturz in einen Fluss oder ein Hinterhalt von gefräßigen Monstern wartet.
Es ist dieses Phänomen, das dem Wuwang-Hang seinen Namen eingebracht hat. „Wuwang“ bedeutet im Volksmund „Besonnenheit“ und man sagt vom Wuwang-Hang, dass dies der Felsen sei, wo die Besonnenen ihre Strafe erhalten. Denn selbst jene Reisende, die auf ihrem Weg nicht voreilig oder impulsiv handeln, sind dazu verdammt, von der Bösartigkeit ergriffen zu werden, die hier in den Nebelschwaden der Bergluft schwelt.
Sowohl unschuldige Dorfbewohner als auch ahnungslose Besucher lassen sich leicht von den Geistern am Wuwang-Hang täuschen und werden von ihnen in den dunklen Wald gelockt, in dem der undurchdringbare Nebel den Himmel verdunkelt und unbekannte Gefahren in den Schatten lauern. Diese unheilvollen Geister finden viele Wege, um Sterbliche zu täuschen. Einige befallen sie in Form von Gram oder Trauer, andere in Form von Bedauern, indem sie sich als die Stimme von Toten manifestieren, als die Liebe eines verlorenen Menschen oder als die Reue der Gegenseite in einem nicht beigelegten Streit. Der Reisende fühlt sich dann gezwungen, dem Ruf des Geistes nachzukommen und ihm in die Tiefen von Wuwang zu folgen.
Allerdings war der Wuwang-Hang nicht immer so. Bis vor relativ kurzer Zeit gab es dort noch einige Spuren von Leben und vor noch längerer Zeit war das Leben im Dorf am Fuße des Hangs friedlich und geruhsam, aus den Schornsteinen stieg stets Rauch empor und die Laternen brannten. Dasselbe Dorf ist heute verlassen. Die Gebäude sind nur noch Ruinen und alles, was von den Dorfbewohnern übrig geblieben ist, ist das undeutliche Murmeln aus dem Jenseits.
Es gibt eine Fabel, die unter den Kindern des Qingce-Dorfs häufig erzählt wird. Sie besagt, dass sich die jungen Leute am Wuwang-Hang, von einem walgleichen Gesang eines weit entfernten Meeresungeheuers verzaubert, einst falschen Versprechen und kindlichen Träumen folgend in den sanft dahinfließenden Bishui-Fluss stürzten. Sie trieben den Fluss entlang bis ins Wolkenmeer, wo sie eins wurden mit den Wellen und all ihre Erinnerungen an den Wald und ihr Dorf auf dem Berg verloren ... Ihre Träume wurden unterdessen zum Gesang des Meeresungeheuers.
Generation um Generation von jungen Menschen verschwand auf diese Weise, bis am Ende die einzigen zurückbleibenden Bewohner am Wuwang-Hang alt und grau waren. Einer nach dem anderen verließen sie diese Welt der Sterblichen unter Trauergeschluchze. Die Lichter des Hafens von Liyue, dem ganzen Stolz von Rex Lapis, leuchteten heller denn je zuvor, während sich ein weiteres verlassenes Bergdorf in eine stille Geisterstadt verwandelte.
Doch anders als der flüchtige, wankelmütige menschliche Geist vergisst der Fluss der Elemente nichts. Ein Strom von Elementarenergie nimmt Geistergestalt an, um all die Träume der einstigen Bewohner vom Wuwang-Hang wiederzuerschaffen, die guten wie die schlechten. Fast wie eine Mutter, die in der Vergangenheit ein Kind verloren hat und nun verzweifelt in ihrer unwiederbringlichen Vergangenheit nach einem Weg sucht, alles wieder zum Leben zu erwecken, erschafft der Fluss der Elemente, wenn auch unbewusst, wieder und wieder neu die Vergangenheit und jene, die in ihr lebten. So ihr Aussehen, die Art, wie jedes Kind weinte, die Seufzer der Ältesten an ihrem Lebensabend. Auch wie der magische Gesang der großen Kreaturen der Tiefsee, der jede nostalgische Seele, die ihren Fuß in diese Gegend setzt, unwissentlich in ihren Bann zieht.

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